Blackmagic RAW |Quelle: Blackmagic Design

Blackmagic Design gab heute die Public-Beta-Version von Blackmagic RAW bekannt. Der neue, hochmoderne Codec kombiniert die Qualität und die Vorteile von RAW mit der einfachen Anwendung, Geschwindigkeit und Dateigrößen herkömmlicher Videoformate. Blackmagic RAW ist ein intelligenteres Format, das atemberaubende Bilder, sagenhafte Leistung, plattformübergreifenden Support und ein kostenloses SDK liefert.

Die öffentliche Beta-Version von Blackmagic RAW stellt Blackmagic Design auf der IBC 2018 am Stand 7.B45 vor. Kunden können die Public-Beta-Version zur Verwendung mit URSA Mini Pro Kameras mit dem Blackmagic Camera 6.0 Beta Update herunterladen. Zudem bietet das DaVinci Resolve 15.1 Update, das ebenfalls kostenlos auf der Blackmagic Design Website zur Verfügung steht, nun Support für Blackmagic RAW.

Blackmagic RAW wurde in jahrelanger Arbeit entwickelt. Der Codec der nächsten Generation verfügt über verschiedene neue Technologien wie einen ausgefeilten Demosaicing‑Algorithmus, umfassende Metadatenunterstützung, hochoptimierte GPU- und CPU‑beschleunigte Verarbeitung und mehr. Somit kann eine einzige Datei von der Akquisition bis hin zur Postproduktion für Schnitt und Colorgrading verwendet werden.

Da konventionelle RAW-Codecs meist größere Datenmengen generieren und rechenintensiver sind, ist die Arbeit mit ihnen schwierig. Videodateiformate sind schneller, bringen jedoch Qualitätsprobleme mit sich, die aus der verminderten Farbauflösung durch das 4:2:2-Chromasubsampling resultieren. Blackmagic RAW löst diese Probleme mit einer intelligenten Entwicklung, die einen Teil des Demosaicings in die Kamera verlagert, wo der Vorgang von der Hardware der Kamera selbst beschleunigt wird. Das Ergebnis ist unglaublich effizientes Encoding, das Nutzern bei gleicher Qualität, Bittiefe, Kontrolle und gleichem Dynamikumfang wie mit RAW-Daten eine bessere Leistung und kleinere Dateien als die meisten gängigen Videocodecs bietet. Weil das rechenintensive Demosaicing teilweise von der Kamera-Hardware übernommen wird, muss Software wie DaVinci Resolve beim Decoding der Dateien nicht so viele Daten verarbeiten. Außerdem ist das Decoding der Frames dank der GPU- und CPU-Beschleunigung unglaublich schnell, sodass die Performance beim Schneiden und Graden extrem geschmeidig ist.

Blackmagic RAW ist mehr als nur ein einfaches RAW-Containerformat. Das intelligente Design „versteht“ die Kamera und den Sensor. Das heißt, die Bilddaten werden mitsamt den spezifischen Charakteristika des Bildsensors verschlüsselt und in der Blackmagic-RAW-Datei gespeichert. Kunden erhalten so selbst bei höheren Kompressionseinstellungen eine bessere Bildqualität sowie volle Kontrolle über Features wie ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich, Belichtung, Kontrast, Sättigung und mehr.

Darüber hinaus benutzt Blackmagic RAW die Blackmagic Design Generation 4 Color Science für beste Bildgebung bei der Reproduktion hochgradig akkurater Hauttöne und brillanter, lebensechter Farben, die denen von Tausenden Dollar teureren Kameras ebenbürtig sind. Das Encoding der Bilder erfolgt mithilfe eines maßgefertigten nichtlinearen 12-Bit-Farbraums, der für ein Maximum an Farbdaten und einen möglichst breiten Dynamikumfang ausgelegt ist.

Blackmagic RAW macht diese Technologie für jeden Softwareentwickler leicht zugänglich. Mit dem kostenlosen Entwickler-SDK kann jede Fremdanbietersoftware Blackmagic RAW auf Mac, Windows und Linux unterstützen. Das Blackmagic RAW Entwickler-SDK verarbeitet automatisch die eingebetteten Sensorprofil-Metadaten mit der Blackmagic Design Color Science, die für ein kalkulierbares, akkurates Bildrendern und eine einheitliche Farbgebung entlang der gesamten Pipeline sorgt.

Blackmagic RAW verfügt über zwei Arten von Dateikomprimierung. Abhängig von der Art der zu erledigenden Arbeit können Nutzer zwischen den Kodiermethoden „Constant Quality“ oder „Constant Bitrate“ auswählen. So entscheiden sie selbst über die Priorisierung von Bildqualität und Dateigröße. „Constant Quality“ erfolgt durch variables Encoding der Bitrate, bei dem komplexe Frames bei höheren Datenübertragungsraten verschlüsselt werden, um Details bei möglichst hoher Qualität zu bewahren. Blackmagic RAW Q0 erzielt bei geringster Quantisierung die höchste Qualität. Blackmagic RAW Q5 bedient sich gemäßigter Quantisierung für effizientere Verschlüsselung und kleinere Dateigrößen. Blackmagic RAW 3:1, 5:1, 8:1 und 12:1 erfolgt durch Encoding bei konstanter Bitrate, sodass Nutzer die bestmöglichen Bilder bei kalkulierbaren und konstanten Dateigrößen erhalten. Die Kompressionsverhältnisse beruhen auf der unverarbeiteten Dateigröße eines Einzelbilds vom Kamerasensor und veranschaulichen das Maß der verwendeten Kompression.

Die brillante, kameranative Qualität von Blackmagic RAW Q0 und 3:1 ist perfekt für effektlastige Spielfilme und kommerzielle Projekte. Blackmagic RAW Q5 und 5:1 liefern extrem hochwertige Qualität und eignen sich bestens für Fernsehserien und Independent-Filme. Die hohe Qualität und Geschwindigkeit von Blackmagic RAW 8:1 und 12:1 eignet sich für Produktionen, für die das Filmen in RAW normalerweise nicht in Betracht käme. Mehr Kunden denn je können nun hochwertige RAW-Bilder auf unglaublich effiziente Weise verwenden, was bisher unmöglich war.

„Blackmagic RAW könnte den Workflow von der Kamera bis in die Postproduktion in seiner Gesamtheit verändern“, sagte Kees Van Oostrum, DoP und Präsident der American Society of Cinematographers. „Eine überragende Bildqualität, feinstes Detail und unglaublich kleine Dateien könnten Blackmagic RAW zum Format erster Wahl für Filmemacher machen. Es wird eine wichtige Veränderung für die Postproduktion sein, da das Editoren-Team mit den Originaldaten der Kamera arbeiten kann und diese schnell genug für den alltäglichen Schnitteinsatz sind. Das bedeutet weniger Verwirrung mit kreativen Entscheidungen an der Kamera. Die Bilder können nun über den gesamten Workflow hinweg verwendet werden, denn wir drehen, schneiden und graden mit denselben Daten. Blackmagic RAW könnte die Produktion von Filmen, TV-Sendungen und Werbespots von Grund auf verändern.“

Blackmagic RAW vereinfacht und beschleunigt Postproduktions-Workflows dramatisch. Das heute erschienene DaVinci Resolve 15.1 bringt volle Unterstützung für Blackmagic RAW. Die Leistung von Blackmagic RAW ist in DaVinci Resolve deutlich schneller als jedes andere RAW-Format. Das macht das Schneiden, die Farbkorrektur und visuelle Effekte richtig rasant. Da man mit einer einzigen Datei statt mit einem Ordner voller Standbildsequenzen arbeitet, ist das Medienmanagement wesentlich einfacher. Wenn man die RAW-Einstellungen in DaVinci Resolve ändert, kann eine Filialdatei generiert oder, sofern es bereits eine gibt, aktualisiert werden. In anderen Softwareanwendungen, die Blackmagic RAW unterstützen, wird die Filialdatei automatisch für die Bildanzeige verwendet. Diese enthält die in DaVinci Resolve vorgenommenen RAW-Einstellungen. Wird die Filialdatei entfernt, werden für die Dateianzeige stattdessen die eingebetteten Metadaten verwendet. Dieser innovative neue Workflow bietet Kunden bei der Arbeit mit verschiedenen Anwendungen eine nicht-destruktive Möglichkeit, die RAW-Einstellungen zu ändern.

Mit vollständig skalierbarer und hochmoderner CPU- und GPU-Beschleunigung wurde Blackmagic RAW für AVX-, AVX2- und SSE4.1-fähige Prozessoren optimiert. Der Codec funktioniert Multi-Threading-basiert über Mehrkern-CPUs und unterstützt GPU-Beschleunigung für Apple Metal, CUDA und OpenCL. Frame-Decoding und Bildverarbeitung sind extrem schnell und so sorgt dieser Codec für sehr geschmeidige Ergebnisse für Schnitt, Colorgrading und visuelle Effekte in DaVinci Resolve. Ein weiterer Vorteil des Speicherns der Medien in einer einzigen Datei und nicht als Bildsequenzen ist das vereinfachte Medienmanagement und das schnelle Kopieren von Dateien.

Das kostenfreie RAW-Entwickler-SDK ist für Mac, Windows und Linux verfügbar. Es erledigt die gesamte Entwicklerarbeit, sodass das Hinzufügen von Blackmagic RAW-Unterstützung zu Fremdanbieter-Softwareanwendungen einfach und schnell ist. Fürs Encoding und Decoding von Dateien erhalten Entwickler Zugriff auf GPU- und CPU-beschleunigte Algorithmen mitsamt den spezifischen Informationen zum Bildsensor der Kamera, damit ihre Anwendungen die Dateien genau entschlüsseln und anzeigen. Das SDK bietet Optionen für äußerst aussagekräftige und flexible Metadaten, die speziell auf aktuelle moderne Workflows zugeschnitten sind. Die Metadaten werden direkt in die BRAW-Datei eingebettet oder können in einer Filialdatei gespeichert werden. Die Metadaten sind wichtig, weil sie die RAW-Einstellungen mitsamt den Informationen für Klappe, Iris, Fokus, Brennweite, Weißabgleich und vieles mehr enthalten. Die in den Filialdateien enthaltenen Metadaten können zusätzlich zu den eingebetteten Metadaten verwendet werden, ohne diese zu überschreiben. Des Weiteren unterstützt Blackmagic RAW framebasierte Metadaten, sodass Nutzer Zugriff auf Parameter wie bspw. die Brennweite haben, die häufig von einem Bild zum nächsten wechseln.

„Als einziger, wirklich moderner RAW-Codec der Welt ist der Blackmagic RAW hochleistungsfähig, professionell, frei verfügbar, plattformübergreifend und kostenfrei“, so Grant Petty, CEO von Blackmagic Design. „Es ist aufregend, weil Nutzer die visuell verlustfreie Bildqualität von Rohdaten mit der Schnelligkeit herkömmlicher Video-Workflows bekommen. Das Beste daran: Es gibt keine versteckten Lizenz- oder fortlaufende Gebühren. Blackmagic RAW wurde mit dem ausdrücklichen Ziel entwickelt, der Branche ein offenes, elegantes, standardisiertes Bildformat von hoher Qualität zu geben, das produktübergreifend und in Kundenworkflows einsetzbar ist. Obendrein kostet er sie keinen Cent!“

Verfügbarkeit und Preis

Blackmagic RAW ist ab heute mit dem Blackmagic Camera 6.0 Beta Update für die URSA Mini Pro als Public-Beta verfügbar. Die finale Version von Blackmagic RAW wird nach Abschluss weiterer Tests in einigen Wochen erwartet.

Quelle: Blackmagic

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